02.11.2009 - Das Konzept geht voll auf
Schöppingen - Volle Buden entlang der Hauptstraße und am Bürgerweg, vereinzelte Menschenschwärme säumen die Straßen in der Nacht. Ein Szenario wie in größeren Städten bot sich am Samstagabend in Schöppingen, wo Freunde der lauten und stilvollen Musik eine gelungene Mischung vielfältiger Musikstile feierten. Unter dem Motto „Sechs Kneipen, sechs Bands, alles live“ war die Kneipennacht der krönende Abschluss des Apfelfestes, musikalisches Highlight des Programms und Garant für eine ausgelassene Partynacht.
Die Befürchtung, die tolle Menge würde sich ungleich auf die Gaststätten verteilen, erwies sich als unbegründet. Denn auch Musikliebhaber aus dem Umkreis von Schöppingen bahnten sich den Weg ins Vechtestädtchen und hoben die Besucherfrequenz.
„Wir haben in jedem Fall eine Steigerung im Vergleich zum vergangenen Jahr“, stellte Christian Blömer, Mitorganisator der Kneipennacht und Gastwirt im Café Peanuts, fest.
In der „Zwiebel“ mischten sich unter viele erwachsenen Bluesliebhaber auch Fans der jüngeren Altersklasse und tanzten zur Musik von „Dr. Rattle und Mr. Jive“. Hinter der kuriosen Bezeichnung verbergen sich Martin Spoerel und Ansgar Niemöller, die als Trio mit einem Gastmusiker für ausgelassene Stimmung sorgten.
Keine 30 Meter weiter wurde ebenfalls das Tanzbein geschwungen. Hier aber zu den Klängen von „Nachdurst“, die kurzfristig für die ausgefallene Gruppe „Blueprint“ einsprangen. Dass der spontane Einsatz ihrem Erfolg keinen Abbruch tat, bewiesen die fünf erfahrenen Vollblutmusiker, die sich im Hotel Tietmeyer ein Stell-dichein der besonderen Klasse gaben.
Eine schwungvolle One-Man-Show bot sich den Gästen im Café Peanuts, wo Johnny Latino am Keyboard lateinamerikanische Rhythmen zauberte. Der erfolgreiche Einzelkünstler stattete dem Vechtestädtchen bereits zum zweiten Mal einen Besuch ab und erwies sich erneut als individueller Vertreter des charismatischen Latinorocks.
Ein Hauch irischer Tradition war während des Apfelfestes bereits einmal auf der Bühne zu erleben. Wem der Auftritt der Vredener Stepptänzer auf dem Apfelfest vor einigen Wochen gefallen hatte, der kam auch in der Gaststätte „Zum Smutje“ am Samstag voll auf seine Kosten. Die Formation „Innisfree“ ließ mit ihren Instrumenten irische Lebensfreude ins Haus einziehen und übertrug diese spürbar auf die Gäste.
Fester Anziehungspunkt war auch wieder die Gaststätte Lohaus, wo besonders die junge Generation abrockte. Für die erste Band, die am Bürgerweg spielte, war es sogar ein Heimspiel. Mit gekonntem Blues bestanden Christian Rotterdam, Michael Lenger, Peter Große Föller & Co. ihre heimische Feuertaufe mit Bravour und ebneten den Weg für die Nachfolgende Rockband „The Crum“, die mit alternativen Covertiteln nun ein Leichtes hatte, das bereits aufgewärmte Publikum bis zum Schluss zu begeistern.
Wirklich eng wurde es dann im Alte-Post-Hotel, wo Gastwirt Heiner Niehoff in weiser Voraussicht einen Teil des großen Saals für die willigen Tanzgäste zur Verfügung stellte. Die Coverband „The Weekenders“ sorgte für schwitzende Gemüter bei Jung und Alt und ließ dabei keinen Tanzklassiker aus. Mit einer eindrucksvollen Performance, mitreißenden Hits und der passenden Kostümierung war die Rock-Show-Band der Geheimtipp am Abend und ließ viele Gäste dank der bühnenreifen Dynamik an die an bekannte Dancehall-Gruppe „Seeed“ denken.
Auch für den Gaumen gab es ein Highlight: In Zusammenarbeit mit der Brennerei Sasse boten die Gastwirte den beliebten Schöppinger Apfelwodka an. „Den gibt es nur heute. In den nächsten Wochen können höchstens noch Reste verzehrt werden“, scherzte Christian Blömer im „Peanuts“.
Ein klares und positives Fazit des Abends zogen die zufriedene Organisatoren: „An den Besucherzahlen sieht man, dass wir an der richtigen Stelle angeknüpft haben. Das Konzept des Apfelfestes läuft in die richtige Richtung und geht voll auf“, so Blömer.
VON VERENA BARKLING