Eine perfekte Symbiose
Um kurz nach acht begannen die drei Musiker - Hondorp an der Hammon-Orgel, Wessels an der Trompete und eben Castellucci - die Show. Die darauf folgenden drei Stunden in entspannter Atmosphäre waren für Veranstalter und Publikum gleichermaßen ein Erlebnis besonderer Art. Mitorganisator Rüdiger Wolbeck, dem es gelang, die drei Vollblutmusiker zu verpflichten, zeigte sich sichtlich überrascht: „Mit einer solchen Resonanz hätten wir fast nicht gerechnet.“ Er selbst war schon während seines Musikstudiums von John Hondorp und Jan Wessels am Konservatorium in Enschede unterrichtet worden. Die guten Beziehungen haben sich bis heute erhalten, denn für den finalen Gig ihrer Tournee hat das Trio um Castellucci gerne Halt in Schöppingen gemacht. Die Idee, das Vechtestädtchen mit guter Jazzmusik zu beflügeln, kam sogar von John Hondorp selbst.
Dass dieses Vorhaben vorbildlich aufging, zeigte sich bei teils sanft-melodischen und teils groovig-angetriebenen Titeln wie „Together“ oder „Sometime ago“. Mit oftmals geschlossenen Augen, unbändiger Freude an der Musik und zwei Sticks in der Hand brillierte der 65-jährige Bruno Castellucci am Schlagzeug und ließ es sich nicht nehmen, zwischendurch mit starken Solo-Einlagen sein Können unter Beweis zu stellen. Das perfekte Zusammenspiel zwischen Schlagzeug und Orgel offenbarte sich schließlich im Duettstück „Time“ von John Hondorp und Jan Wessels. Komplettiert wurde die facettenreiche Klangmischung durch ganzheitlichen Jazz im Zeichen der Trompete.
„Auf sportlicher Ebene wäre das wohl vergleichbar mit einem Bundesligaspiel“, resümierte Richard Hölscher, der für die Verköstigung am Weinstand sorgte, später den Abend. Selbst Gäste aus Münster und Umgebung hatten sich dank der guten Werbung des Kulturrings auf den Weg nach Schöppingen gemacht. „Das positive Feedback der Gäste gibt uns Anstoß, ein solches Konzert erneut auf die Beine zu stellen.“ Auch das Motto „Jazz und Genuss“ habe sich prima durchgesetzt.