Eines der schönsten Festivals
Schöppingen - Die Homepage und die Facebook-Seite des Kulturrings sind voll mit neuen Einträgen. „Danke an ganz Schöppingen für dieses geile Event und die super Organisation“, schreibt jemand. Wer anders: „Der absolute Wahnsinn, eine großartige Band nach der anderen.“ Und ein Dritter: „Ihr müsst unbedingt so weitermachen!“
Zwei Tage lang war Schöppingen im Rausch der blauen Töne – bei der 23. Auflage des Bluesfestivals am Pfingstwochenende. Und nicht nur die Zuschauer, auch die Veranstalter sind damit gut zufrieden: „Musikalisch war es eines der schönsten Festivals, die wir jemals hatten“, sagt Richard Hölscher am Dienstagvormittag im WN-Gespräch. Und womöglich sogar eines der best besuchten; der Organisator kann zwar noch keine genauen Angaben zu Zahlen machen: „Aber gefühlt hatten wir noch nie so viele Zuschauer.“ Der Campingplatz sei zum ersten Mal vollkommen ausgebucht gewesen.
Und die Besucher kamen zum Teil von weit her. Irland, Österreich, Belgien, Luxemburg – es hat sich offenbar rumgesprochen, was musikalisch im Münsterland geboten wird. Auch Bluesgrößen, die in diesem Jahr nicht selbst auf der Bühne standen, schauten vorbei: Er habe Henrik Freischlader und Ryan McGarvey im Publikum entdeckt, so Richard Hölscher.
Eine gewachsene Veranstaltung also, hinter der aber auch jede Menge Arbeit von zumeist Ehrenamtlichen steckt. Unterstützung hatte der Kulturring wieder von zahlreichen Seiten. „Ein Dank an alle freiwilligen Helfer – von den Shuttlefahrern bis zum Bauhof“, sagt Hölscher. „Ohne die wäre das alles gar nicht möglich gewesen.“
Richard Hölscher, der in jedem Jahr das Line-up zusammenstellt, denkt jetzt schon über die nächste Ausgabe nach: „Nach dem Festival ist vor dem Festival.“ Beim nächsten Mal wolle er noch weiter mit den Stilmixen experimentieren. „Dass Frankie Chavez aus Portugal so gut ankam, zeigt mir, dass das Publikum da aufgeschlossen ist.“ Einen konkreten Wunsch habe er für das kommende Jahr auch schon: „Es wäre toll, wenn ‚Indigenous‘ endlich kommen würde – das hat dieses Mal leider nicht geklappt.“
Bilanz der Einsatzkräfte
„Es war ein ganz ruhiger und entspannter Dienst“, fasst André Frenzel vom Malteser-Hilfsdienst den Einsatz beim Bluesfestival zusammen. Einige kleinere Vorfälle habe es wegen der Hitze gegeben, „aber sonst hatten wir gar nichts zu tun“. Auch der Polizei liegt am Dienstag nur ein Vorgang vor – allerdings geht es dabei um gefährliche Körperverletzung: In der Nacht von Samstag auf Sonntag habe ein 28-Jähriger aus Bad Laer auf dem Campingplatz auf einen 29-jährigen Bekannten aus Celle mit einem Klappstuhl eingeschlagen, berichtet ein Sprecher. Das Opfer habe leichte Verletzungen davongetragen und sei im Krankenhaus ambulant behandelt worden, den mutmaßlichen Täter hätten die Beamten noch auf dem Zeltplatz stellen können. Dem Mann sei eine Blutprobe entnommen worden.
Quelle: Westfälische Nachrichten - Anne Alichmann