Der zweite Festivaltag „Das ist kein Konzert, das ist eine Party!“
Der Mann aus Texas macht von vorneherein klar, worum es ihm geht: „Ihr müsst euch bewegen. Das hier ist kein Konzert, das ist eine Party!“ Und er, Sugaray Rayford, ist der Gute-Laune-Bär. Die Statur eines Bären hat er wirklich – groß und kräftig – und damit verfügt er über eine Bühnenpräsenz, die für die Mission Partymachen äußerst zuträglich ist. Den Sänger unterstützt eine Experten-Band: Alastair Greene zum Beispiel, Gitarrist, der mehrere Jahre bei Alan Parson gespielt hat, und bei Sugaray wieder zu seinen musikalischen Ursprüngen zurückkehrt. Man spürt: Da gehört er auch hin. Dann ist da Drake „Munkihaid“ Shining, Keyboarder u.a. bei Deep Purple, der aus der Orgel diesen seltsam fetten Sound herausquetscht, der dem souligen Blues und dem Rhythm,‘n‘Blues diese besondere Würze verleiht: dieses schwer zu fassende Schummrige, das aber wie ein Turbo auf den Drive der Band wirkt. Die Gruppe spielt wie aus einem Guss. Und mittendrin Sugaray, dessen gospelgestählte Stimme eine Ausdrucksstärke hat, die man von den ganz Großen des Blues kennt. Dabei erweist er sich als grandioser Entertainer – doch bei allen Storys, die er erzählt (sein Verlangen nach einer Lady mit ausladendem Hinterteil zum Beispiel) hat die Musik bei ihm und seiner Band Vorrang.