16.10.2006 - Gekreische und Gejohle
Borken (ine). "Wir wollen die Pilze sehen, wir wollen die Pilze sehen, wir wollen die Killerpilze sehen." Dieser sehnsüchtige aber lautstarke Ruf aus fast 1000 Kehlen war am Samstagabend vor dem Auftritt der Band immer wieder zu hören.
Sowieso war alles wie bei einem großen Rock-Event. Bereits Stunden vorher haben sich die überwiegend weiblichen Fans vor dem Vennehof versammelt und kreischend nach ihren Idolen verlangt. Zum Einlass um 19 Uhr war der Andrang so groß, dass die Treppe zur Stadthalle abgesperrt werden musste und die Zuschauer nur in Einzelgruppen von 15 Personen nach oben gelangen konnten. Bei dem Riesenandrang war es einfach zu gefährlich, alle auf einmal die Treppe nach oben stürmen zu lassen. Die Fans hatten sich mit Plakaten, dicken Stiften für Autogramme und unzählige Kameras gut gerüstet. Auf vielen Wangen konnte man die Namen der vier Bandmitglieder lesen.
Der Auftritt der Vorgruppe "Lili" aus Köln heizte dem meist zwischen neun und 18 Jahren altem Publikum, das teilweise in Begleitung der Eltern war, schon richtig ein. Bereits vor Konzertbeginn der Killerpilze mussten trotz der guten Versorgung mit Trinkwasser zehn erschöpfte Mädchen aus dem dichten Pulk vor der Bühne gefischt werden. Als dann Jo, Fabi, Schlagi und Mäx, die Vier von den Killerpilzen, die Bühne betraten, kochte die Stimmung über. Minutenlanges, riesiges Gekreische und Gejohle erfüllte den Saal. Die "Invasion der Killerpilze", wie das gleichnamige Debütalbum der Punkrockband lautet, schlug voll ein.
Die 13 bis 17 Jahre alten Jungs lieferten eine perfekte Bühnenshow, die keinen Vergleich mit "großen" Rockbands wie den Ärzten scheuen muss. Von der ersten Sekunde an agierten sie mit dem Publikum gemeinsam, forderten die Fans zum Mitsingen auf und schafften so eine super Konzertstimmung.
Stofftiere, Herzen, Briefe und auch einige BHs flogen auf die Bühne. Und wie es sich für richtige Punk-Rocker gehört, dekorierte Jo seine Gitarre mit ihnen. Am Ende des Konzertes schafften es die begeisterten Fans, dass die Killerpilze mit drei Zugaben noch mal richtig abrockten. Zum endgültigen Abschluss warf Schlagzeuger Fabi seine Schlagstöcke ins Publikum.
Das Konzert der erfolgreichen Killerpilzen haben das Jugendamt Borken, die Kulturgemeinde Stadt Borken und der Kulturring Schöppingen veranstaltet. Der Kontakt zur Band ist über den Kulturring Schöppingen aufgenommen worden. "Konzerte in dieser Größenordnung haben wir drei Organisatoren schon in der Vergangenheit (Fanta4, Echt, Pur) erfolgreich gemeinsam im Borkener Vennehof veranstaltet", erklärte Ursula Großkopf von der Kulturgemeinde Borken. Und auch mit den Killerpilzen haben die Organisatoren unter Beweis gestellt, dass sie Kulturangebote für die jüngere Altersgruppen schaffen und diese sehr gut angenommen werden. Der Ortsverein Borken des DRK war für eventuelle Notfälle mit drei Fahrzeugen und 17 Einsatzkräften vor Ort und hatte im Backstage-Bereich hinter der Bühne Behandlungsplätze eingerichtet. "25 Mal mussten wir Hilfe leisten für erschöpfte Fans, ansonsten gab es keinen besonderen Notfälle", berichtete Einsatzleiter Markus J. Hummels.
16. Oktober 2006 | Quelle: 
Wie die Großen: Die "Killerpilze", hier Mäx (links) und Schlägi, rockten am Samstag im Vennehof. Foto: ine
