12.07.2006 - Klinsmänner" füllten Kulturhalle
Ein durchweg positives Fazit des „Public Viewing" - die öffentlichen Übertragungen aus Anlass der Fußball-Weltmeisterschaft in der Halle Hüntemann - hat jetzt der organisierende Kulturring gezogen. „Das Ganze war aus unserer Sicht ein Experiment, das man als gelungen bezeichnen könnte", erklärte Andre Leugermann nach Abschluss der letzten Veranstaltung am Sonntag. Der Kulturring-Mitarbeiter sprach von einer insgesamt gesehen zufrieden stellenden Resonanz. Allerdings sieht er auch Verbesserungsbedarf im Falle einer Wiederholung zum Beispiel bei der in zwei Jahren anstehenden Europameisterschaft. „Eine Neuauflage ist dann nicht ausgeschlossen", so Leugermann, „allerdings würden wir dann auf eine Übertragung von Spielen, an denen die deutsche Mannschaft nicht beteiligt ist, verzichten." Grund: Beim Viewing 2006 hat der Kulturring die Erfahrung machen müssen, dass sich der Schöppinger Fußballfan für die Spiele mit nicht-deutscher Beteiligung kaum oder gar nicht interessiert. „Bei manchen Spielen war die Halle fast leer", berichtet Leugermann. Und auch bei der Übertragung des Finales sei die Resonanz mit etwa 40 Leuten eher dürftig gewesen. Highlights waren demgegenüber die Partien der deutschen Auswahl gegen Argentinien im Viertelfinale sowie das Semifinale gegen Italien, wo jeweils über 300 Fans die Halle Hüntemann in einen Fußball-Hexenkessel verwandelten. Auch am Samstag beim kleinen Finale sei die Halle noch „gut voll" gewesen - „obwohl man merken konnte, dass die Luft bereits raus war", so Leugermann. Den Teilnehmern des Public Viewing zollt er ein großes Lob: „Die Fans haben sich durch die Bank sehr diszipliniert verhalten, Zwischenfälle gab es wider Erwarten keine." Apropos Lob: Das gab es aus dem Mund des Kulturring-Sprechers auch für die Gemeinde und - last but not least - für die Stiftung Künstlerdorf, allen voran Geschäftsführer Dr. Josef Spiegel. Er hatte die Halle für die Veranstaltungen zur Verfügung gestellt und auch eine viel beachtete Ausstellung mit Motiven aus früheren Weltmeisterschaften organisiert. Leugermann: „Die Zusammenarbeit hat wieder einmal hervorragend geklappt." Sogar für eine finale WM-Party hätte Spiegel die Alte Druckerei, die sonst für Feten tabu ist, geöffnet. Der Kulturring hatte für den Fall einer Endspielteilnahme der „Klinsmänner" zweigleisig geplant. Bei gutem Wetter wäre man wegen der zu erwarteten großen Zuschauerzahl auf das Gelände am Vechtebad ausgewichen, bei Regenwetter hätte man das Spiegel-Angebot in Anspruch genommen. Dazu kam es dann aber nicht, da die deutsche Elf das Endspiel bekanntlich hauchdünn verpasst hat.